Kunstseiten von Pfarrer Franz Trinkfaß

 

Leben aus der Taufe:
Die in der Taufe begonnene Beziehung Gottes
zum Menschen konkret leben und erfahren

Der Weg

Getauft auf Christi Tod und Auferstehung:
Christ, steh auf, steig aus deinem Grab!

Wels 2007, jetzt in Privatbesitz

Gottes heilendes Handeln

Getauft auf Christi Tod und Auferstehung:

Christi Tod und Auferstehung sind zunächst eine Angelegenheit des Glaubens.
Dort trifft der Mensch eine En
tscheidung, ob die Botschaft der Hl.Schrift stimmt, oder nicht.
Die Gläubigen feiern dieses Fest und nehmen das Geheimnis freudig an.
Christus ist aber ni
cht allein für sich auferstanden, dass er wieder lebt.
Nur für sich gesehen hätte er sich das Leiden ersparen können.
Vielmehr wollte er uns durch sein Beispiel einladen, einen Weg zu gehen,
den Weg der zum unbesiegbaren Leben führt in sein
er Auferstehung.
Dieser Weg ist im Menschenleben abgezeichnet:
Die gesamte Entwicklung des Menschen ist ein Loslassen und neu Werden:
Der rundum versorgte Säugling lernt nach und nach auf eigenen Füßen stehen.
Das Kind lernt spätestens in der Schule, auch Zeiten ohne Mutter gut zu bewältigen,
es sucht sich einen Platz in der Gemeinschaft der Gleichaltrigen.
In der Schule erfährt es, dass das Leben nicht allein aus lustvollem Spiel besteht,
sondern auch auch Anstrengung und Disziplin, um etwas zu lernen.
Die Pubertierenden treibt es geradezu in seinen widersprüchlichen Emotionen,
die ursprüngliche Bindung an seine Eltern zu lockern
.
Er entdeckt seine oft unbändige Kraft, sich mit dem anderen Geschlecht zu verbinden.
In Sehnsucht und Liebesschmerz zwischen Hochgefühl und Enttäuschung
ahnt er von der bereits erwachsenen Form zu lieben und sich zu binden.
Oft liegt in diesem Spiel bereits das Auf und Ab von Tod und Auferstehung nah beinander.
Aber auch in der Gemeisnchaft der jungen Familien geht es weiter
das Spiel von sich Finden und Verlieren, von Nähe und Distanz.
Über den Umweg von Konflikten findet sich eine neue Gemeinschaft,
eine Einehit, die von Tod und Auferstehung geprägt ist:
Absterben müssen manche Vorstellungen von Liebe und Romantik,
gefunden werden muss, was es heisst einen Menschen anzunehmen, wie er ist.
Herausgefordert wird man in mancher ungeschliffenen Eigenart des Charakters,
weil sonst das noch größere Gemeinsame stirbt.
Manchmal fühlt es sich an wie in Fesseln, was vorher Romantik und Verliebtheit waren,
weil es auch mühsam sein kann, sich von einem Menschen fordern zu lassen.
Doch nur über dieses sinnvolle Leiden führt der Weg zur Auferstehung!

Christ, steh auf, steig aus deinem Grab!

Das Menschsein zwingt uns gerade, den Weg Jesu zu gehen, der ind er Taufe abgebildet wird:
Leben ist Veränderung und Wandel, das nicht ohne dem Aufgeben von Gewohnten läuft.
Der Heilige Geist ist uns zugesprochen, damit wir rechtzeitig erkennen, wenn etwas zum Grab wird.
Das angenehmste der Gräber ist jenes, das wir noch ni
cht kennen,
wohin der Leib gebettet wird, wenn er seinen Weg zu Ende gegangen ist.
Das schmerzvollste Grab ist jenes, in dem der Leib gefangen ist,
solange er noch lebt, weil er sein Leben noch vor sich hat.
Dies sind die Gräber unserer Abhängigkeiten, aus denen wir nicht herausfidnen;
es sind Bindungen an Menschen, die uns mehr schaden als nutzen;
es sind Vorstellungen vom Leben, die unerreichbar sind,
etwa, wenn wir meinen, Menschen nach unserem Willen verändern zu können,
aber auch wenn wir uns von dem treiben lassen, wer wir nach fremden Wünschen sein sollen.
Aus dem Grab aufstehen beginnt damit, Menschn zu nehmen, wie sie sind.
Das dürfen wir auch uns selbst immer wieder zusagen, wenn wir an eigenen Grenzen leiden.
Die Taufe vollzieht sich, wenn wir den Mut haben, authentische Erfahrungen zu machen,
diese aber vor Gott verantworten und im Gespräch mit ihm auch korregieren.
Als Getaufte zu leben meint, den Weg des lebenslangen Lernen freudig zu gehen,
denn immer dann, wenn wir fallen, richtet Gottes Hand uns auf.
Wie Eltern ihre Kinder in ihren ersten Schritten auf eigenen Füßen ermutigen und stützen,
so begleitet uns Gott in den Erfahrungen des Menschseins:
Er gibt uns die Freiheit, alles zu wagen,
er hindert uns nicht, verbotene Weg zu gehen, um das Böse selbst als böse zu erkennen.
Er bergibt uns und richtet uns auf, wenn wir unser Versagen erkannt haben
und gibt uns immer wieder die Chance, von vorne zu beginnen.

Dies ist das Spiel seiner Liebe mit uns:
Unser irdischer Weg besteht darin, selber zu erkennen, worauf es ankommt.
Denn nur so werden wir am Ende zu dem geboren,
was damit verheissen ist: Die Gemeinschaft als Auferstandene mit Gott
in seiner Welt der Ewigkeit, die kein Leid mehr trüben kann.
Dann werden uns die Augen aufgehen
und wir werden vollkomen erkennen,
was es heißt, auf Christus getauft zu sein.

Tod und Auferstehung: Hoffen und Sehnen im Liebesschmerz

Für Menschen in der Sehnsucht nach dem geliebten Menschen

Wien 1999, im Privatbesitz seit 2009

 

Gott kennt all dein Sehnen!
Worte eines unbekannte Zuspruchs

Für Menschen in der Sehnsucht nach dem geliebten Menschen:

Du wirst dich wundern über diese Zeilen.
Doch es ist nicht das erste Mal, dass dich etwas in Erstaunen bringt.
Dir werden mehr Fragen aufkommen, wenn du sie liest, als Antworten.
Doch es ist nicht die einzige Frage, die du auf den Herzen brennend mit dir tragen musst.
Ich spüre schon länger von dem, was du mit dir trägst, als du ahnst.
Du wirst mich vielleicht sogar etwas kennen, aber im Wirklichkeit nicht.
Denn ganz unscheinbar und unauffällig sind wir einander schon begegnet.
Du wirst es wahrscheinlich nicht einmal wahrgenommen haben,
wenn ich da war.

Liebe/r ........ ,
du trägst eine große Ahnung in dir.
Manchmal quälend, manchmal auch verheißungsvoll.
Es verdichtet sich zu einem Gespür für befreiendes Handeln,
es quält dich Sorge, wie denn dies geschehen soll?
Wo du einen Weg finden sollst
Es macht dir auch Angst,
doch du liegst im Grunde nicht so falsch.
Der Weg ergibt sich im Gehen,
der Weg ist schon erschlossen,
du brauchst ihn nur noch zu finden.

Du bist ein Mensch mit großen Sehnsüchten.
Viele davon haben noch keinen Menschen gefunden, der dir darauf antwortet,
das heißt, der sie wirklich versteht,
der wirklich mitschwingen kann in dem, was in dir ist.
Das ist bitter, das kenn ich.
Ich weiß schon, du wartest schon lange darauf.
Ich bitte dich aber dennoch noch um etwas Geduld.
Auch für dich wird der Tag der Erfüllung sich wie ein ganz neuer Morgen einstellen.

Es gibt sie sogar schon jene Menschen,
sie müssen aber auch noch jenen Weg finden,
der hinführt in die Landschaft deiner Seele.
Das braucht Zeit und den richtigen Moment,
denn du wartest auf verstehende Begegnungen
und nicht auf erklärende für dein Leben,
die dir gar jene Fragen beantworten wollen,
die du nie gestellt hast,
oder zumindest nicht an sie (= an diese Menschen).

Wachsen kann man nur im Warten geduldig geschehen lassen

Vorerst sag ich nur:
Sei besonnen und lern auch ein wenig zu warten,
wirkliche Frucht braucht Zeit, um zur Reife zu gelangen,
Sie brauchen den vergehenden Tag, der versinkt in den Abend -
mit dem neu aufsteigenden Morgen,
Das Warten auf die wirklich guten Früchte des Lebens.
muss dies nicht nur einmal geduldig ausstehen,
sondern mehrere Male.

Tod und Auferstehung: Versuchung zur Verzweiflung
Wenn alles versinkt im leblosen grau...
Für den Seelenzustand enttäuschter Liebe

Michaelbach 2003, im Privatbesitz seit 2009

Der Versuchung mutig begegnen
Wenn alles versinkt im leblosen grau...
Für den Seelenzustand enttäuschter Liebe

So bedenke jedes Tun, jede Handlung,
eine einzig frostige Nacht völligen Dunkels,
darf nie einzig entscheidend sein.
Gute Entscheidungen sind nur dann tragend,
bis zur Reife,
wenn sie mehrere oder wenigstens einen Tag verstreichen ließen
in ihrem manchmal auch zu langsamen Kommen und Gehen.

Sieh auf die Sonne:
Täglich geht sie wieder auf nach dem Verschwinden am letzten Abend.
Ich weiß schon, für dich wirkt sie etwas zu verschwunden,
zu lange schon auch...
Doch der Tag naht sich, ihre warmen Strahlen auch deine dürstende Seele erwärmen.
Wenn du die Sonne bei anderen aufgehen siehst,
darfst du wissen, so wird es auch für dich sein.

Todesgefühle im Liebesschmerz

Manchmal aber noch verdichten sich die quälenden Fragen um deine Seele.
Dich drückt des Dunkels Los im Kreis deiner Freunde.
Du siehst sie verschwinden im schwarzen Loch des Todes,
hinabschwinden wie in einen grauenvollen Rachen einer Unterwelt.
Ja sie hält dich manchmal sogar im Bann,
dieser abgründige Abgrund.
Du willst sie Lösen, diese Rätsel der Macht des Schicksals.
Manchmal schnüren sie sich um dich, wie eine Fessel,
du suchst ein Medium, Wege, Stimmen von drüben,
aus dem Raum hinter dem großen Vorhang.

Doch du sollst wissen, das ist noch nicht der Ort, der für dich bestimmt ist.
Du bist zwar mehr verbunden mit diesem, durch deine Fragen, deine Sehnsüchte,
durch Menschen, deren Bestimmung dort zu sein früher war,
als es diese für dich ist.

Mutiges Standhalten - die Sonne ist nur verborgen!

Liebe/r …..,
du hast einen Auftrag, einen großen sogar!
Dieser aber kann nur erfüllt werden,
wenn du standhältst an dem Platz, der für dich bestimmt ist:
Das Leben!!

Ich weiß schon,
du fragst dich öfters, was ist das schon für ein Leben?
Vielleicht sagst du dir auch,
ich kann es nicht mehr - das Leben!
Zumindest so, wenn die Sonne nicht wieder aufgeht.

Ich aber sage dir:
Sie ist schon im Aufgehen, die so vermisste Sonne!
Du hast die Kraft, deinen Weg zu gehen,
durchzuschreiten, einfach durch das Leben,
so wie es sich dir zur Zeit bietet!


Getauft aus Wasser u. Hl. Geist
Gottes rettendes Handeln für die Menschen
Wenn Fluten das Leben überschwemmen: Arche Noah des Lichts

Wien 1998, im Privatbesitz seit 2009

In den Fluten des Lebens:
Arche Noah des Lichts

Die rettende Arche

Als die Flut die gesamte Erde bedeckte, war sie wieder da,
diese Urflut des unbändigbaren Chaos der Welt.
Noah aber baute sich eine Arche und entkam der Flut,
er wurde zum Retter alles Lebens.
Ganz gleich, ob eine wirkliche Flut die Erde bedeckte oder nicht,
wir brauchen sie immer wieder diese rettende Arche,
eine Arche des Lichts, rettend im Chaos der Welt.

Baue Dir diese Arche!

Jeder Mensch soll es für sich selber bauen, dieses rettende Boot.
Alle brauchen sie, diese Inseln des Lichts, der Geborgenheit, der Ruhe im Sturm.
Nicht nur an Noah erging dieser Ruf, er gilt uns auch heute:
Baut Euch Archen des Lichts, sucht sie auf und pflegt sie.
Das können Menschen sein, oder Beschäftigungen, in denen ihr Gott nahe seid.
Pflegt sie diese Archen und lasst Euch von der lachenden Umgebung nicht ablenken!
Auch Noah haben sie zunächst verlacht und verspottet.
Niemand kann das gesamte Dunkel und Chaos der Welt ordnen,
jeder kann sich aber diese Archen bauen, die ganz persönlichen Orte des Lichts.
Heute noch kannst Du beginnen


Gott, Spender des Lebens:
Ordnung im Chaos der Welt

Und Gott sprach es werde Licht…
Versöhnte Gegensätze:

Maria Ebene 2004, in Besitz des r.k.Pfarramtes Rainbach i.Mkr.

Ordnung im Chaos der Welt

Und Gott sprach es werde Licht…

Gottes Licht brachte das Leben.
Gottes Licht ist er Ursprung alles Seins.
Gottes Licht leuchtet liegt in allem Leben.
Oft aber ist es verschlossenen in unserem Dunkel.
Die Menschen haben ihren göttlichen Ursprung vergessen,
lange Generationen schon vor uns, von denen wir nichts mehr wissen.
Wir erleben nur den Zustand, immer wieder bricht es herein, dieses Dunkel.
Wir bitten ihn den Schöpfer, dass der immer wieder spricht:
Es werde Licht!

Versöhnte Gegensätze:

Wir werden sie nicht auflösen können, alle unsere Gegensätze.
Wir werden uns immer wieder neu verstricken in den alten Streit.
Wir nehmen uns etwas vor und können es nicht erreichen.
Wir meinen es gut und stoßen auf Entsetzen.
Wir werden sie nie völlig verstehen können, unsere Welt.
Wir werden sie nicht beseitigen können unsere Gegensätze,
nicht vermeiden können, immer wieder in Konflikte zu geraten.
Wir können nur versöhnter damit leben,
versöhnt aus der Kraft Gottes,
der immer wieder neu sein Wort hin einspricht in unsere Welt:
Es werde Licht! - Herr, schenke es uns, dieses Licht.


Gieße deinen Hl. Geist aus
und das Angesicht der Erde wird erneuert

Maria Ebene 2004, jetzt in Priavtbesitz

Getauft aus Wasser und Hl.Geist: Gieße deinen Hl Geist aus

Das Feuer des lebendigen Gottes
Gott spricht aus dem Feuer

Schon seit Urzeiten hatten Menschen eine Ahnung davon,
dass hinter dem Feuer der Sonne eine persönliche Kraft steckt.
Sie nannten die Sonne selber göttlich.
Als sich Gott im Dornbusch offenbarte, bekam dieses Feuer einen Namen,
Gott selbst sprach aus dem Feuer:
Ich bin der Ich bin da, so gab Gott selbst seinen Namen preis.
Er wollte sich dem Menschen zeigen,
er lädt uns ein, ihn als ein Gegenüber, als ein Du zu begreifen.
Weil er aber in seiner Fülle der Kraft unser Menschliches weit übersteigt,
können wir ihn nicht direkt sehen.
Er zeigt sich immer nur in Bildern, in leisen aber starken Ahnungen der Seele,
er spricht zu uns in Menschen.

Gott als heiliger Geist, der Leben spendet

Als Geist Gottes atmet er in unserer Welt,
als Feuer und Kraft, das alles antreibt und täglich das Leben spendet.
Dieser Geist hat sich in Feuerzungen gezeigt,
sich auf die versammelten Jünger niedergelassen und in ihnen gewirkt.
Auch wir können es in uns aufnehmen, dieses Feuer des Gottesgeistes.
Ja wir brauchen es, dieses Feuer, um in seinem Geist unsere Zeichen des Heils zu erfassen.
Nicht mit dem Verstand erschließen wir die Sakramente,
allein das Geist-Feuer Gottes kann sie uns eröffnen, diese geschenkten Quellen des Heils.
Entzünde in uns dieses Feuer o Herr, atme in uns Heiliger Geist.

Konturen d. Göttlichen in d. Welt

Die Gottesbeziehung aus der Taufe entfaltet sich im Vollzug
Wer den Hl. Geist darum bittet, wird Gott in der Welt erkennen

Maria Ebene 2004, in Privatbesitz seit 2006

Konturen des Göttlichen in der Welt

Bilder und Orte "von Gott"

Bilder Von Gott
Wir brauchen Bilder
Kein Bild kann Gott fassen und dennoch brauchen wir sie, diese Bilder.
Nur Konturen sind sie, die an Gott erinnern,
aber niemals ein Abbild des lebendigen Feuers aller Liebe.
Uns Menschen helfen sie, zu Gott Du zu sagen,
aber im Blick auf Gott, wie er wirklich ist,
sind sie immer auch Entstellung Gottes, unsere Bilder.

Bilder von Gott:
Die persönliche Gottesbeziehung

Lebenserfahrungen mit Gott werden zu inneren Bildern

Sandl 2006, in Privatbesitz

Bilder von Gott:

Lebenserfahrungen mit Gott werden zu inneren Bildern

Selbst das Sakrament der Taufe vollzieht sich in seienr Spendung mittels vieler Zeichen:
Nicht im Wasser selber kommt Gott in seinem Hl. Geist auf das Kind herab.
Nicht der Priester in der Salbung mit dem Chrisam zeichnet das unauslöschliche Siegel der Annahme Gottes.
Was sich zwischen Gott und dem lebendigen Menschen abspielt, bleibt unseren Augen verborgen.
Die Zeichen lasse uns etwas davon erahnen.

Aus der Erfahrung der Geborgenheit bei Vater und Mutter öffnet sich dem Kind ein innerer Raum:
Es ist das Urvertrauen, das sich entwickelt und positive Gefühle entwickelt.
Die Eltern in ihrem Dasein für das Kind schaffen diesen Seelenraum.
Wenn die Eltern mit dem Kind beten, es mit dem Kreuzzeichen segnen,
erleben die Kinder, dass es noch jemanden gibt, der wie Vater und Mutter auch über den Eltern steht.
So bilden sich die ersten Gottesbilder heraus.

Im Laufe des Lebens macht der Mensch eigene Erfahrungen.
Er hört von Gott und wird vermutlich auch selber einmal beten.
Er denkt über Gott nach und macht sich Vorstellungen von Gott.
Er hört von Gott und versucht dieses Mitgeteilte zu verstehen.
Er verarbeitet all das und verknüpft es mit seinen Lebenserfahrungen.
So entwickelt sich in jedem Menschen das, was wir als Bilder von Gott bezeichnen.
Es sind damit keine visiuelle beschreibbaren oder gar abbildbaren Bilder gemeint.
Vielmerhr handelt es sich dabei um größere Gefühle für und über Gott.
Die spirituelle Reifung bringt dann immer mehr eine Reflexion dieser Bilder rmit sich.
Die Bilder der Kindheit werden dann auch eines Tages hinterfragt,
oftmals aber auch ersatzlos gestrichen.
Dann wird es allerdings schwer, zu glauben: Woran?
Wir brauchen also diese Bilder von Gott.
Sollen aber immer bereit sein, sie als das zu sehen, was sie sind:
Bilder und nicht Gott selbst.
Viele Enttäuschungen im Glauben sind mehr Enttäuschungen über die eignen Bidler von Gott.
Anstatt "Gott zu verwerfen", kann man in religiöser Refiung neue Bilder suchen.

Christus als Weltenherrscher

Es bedrückt uns, wenn wir Christus einen Herrscher nennen,
zu stark sind unsere Erfahrungen von Unterdrückung.
Und dennoch, es ist gut, dass Jesus auch Herr ist,
weil er so eine Hoffnung gibt, wo menschlich hoffen sinnlos erscheint.
Weil glauben, dass er seine Schöpfung lenkt und nicht verlässt.
Wir lesen in den alten Geschichten von Gott, dass er auf krummen Zeilen gerade schreibt.
In Erfahrungen von Unheil schenkte er immer wieder sein Heil.
Darin liegt seine Herrschaft und nicht in Unterdrückung.
Nur unsere oft geschlagene Seele fürchtet sich, ihn als Herrn zu sehen.
Seine Herrschaft ist Liebe, sein Reich Gerechtigkeit.
Und wenn wir ihn erwarten am Ende unserer Tage,
dann in der Hoffnung, dass doch noch alles gut wird
im von Christus geschenktem Heil.

Ein mittelalterliches Gottesbild:
Die Vergangenheit verstehen: Christus als Richter am jüngsten Tag

Die Gesichter in mittelalterlichen Darstellungen entsprachen meist bestimmten Typologien und nicht unbedingt einzelnen individuellen Persönlichkeiten. Der einzelne Mensch in seiner Würde als Individuum war im Mittelalter noch nicht erkannt worden. Für uns unzumutbar war z.B. in der öffentlichen Rechtsprechung folgende Praxis: Bei einem Totschlag eines Menschen durch den Grundherrn war, wenn es sich dabei um einen Untertanen eines anderen Adeligen gehandelt hatte, einfach der Erschlagene durch einen "neuen Mann" zu ersetzen. Damit war dann Genugtuung geleistet worden. Vielfach sind in Kirchen Heilige dargestellt und dann oft auch Menschen, die sich in deren Nähe gruppieren. Es war ein Lebensgefühl aus dem Alltag, dass ausser den wenigen Freien alle Menschen Schutzbefohlene einer Obrigkeit waren. Von daher war es dem Gefühl der Menschen schnell möglich, sich als positive Kraft zu entwickeln, wenn man sich unter den Schutz von Heiligen oder Gott selbst stellen konnte. So erklärt sich zu einem guten Teil die äußerster Beliebtheit der Heiligen als Schutzpatrone mit eigenen Altären und Bruderschaften. Wie es selbstverständlich war, dass die Grundobrigkeit Strafen aussprach und vollzogen hatte, übertrug man diese Vorstellung auch auf Gott. Die Theologie des strafenden Gottes war nicht zuerst eine Erfindung der Kirche, um die Menschen gefügig zu machen, sondern eine Übernahme von Modellen aus dem damaligen Menschenbild durch die Kirche. Das war damit eine zu dieser Zeit damit sicher aktualisierte Pastoral. Daher finden sich noch viele solche Darstellungen in der religiösen Malerei in den oft sehr alten Kirchen. Die Beichte als Sakrament, bei dem Strafen nicht exekutiert, sondern nachgelassen werden konnten, war im alltäglichen Empfinden des gewöhnlichen Menschen keine Unterdrückung, sondern eine viel mildere und von der Luft der Freiheit geprägte Praxis, als dies im profanen Alltag erlebt worden war. Auf diesem Hintergrund war das Beichtsakrament auch etwas Anziehendes. Daher ist es auch verständlich, dass die Kunst dieser früheren Epochen diese Themen aufgreift und als erbauliche Bilder den Menschen vor Augen stellt. Was in gotischer und oft auch barocker Plastik und Malerei heute bedrohlich und abstoßend wirkt, war in der Zeit der Entstehung befreiend und wohltuend. Besonders Darstellungen des jüngsten Gerichtes bargen eine Hoffnung auf Gerechtigkeit, die größer war, als die Irdische: Immer wieder finden sich auch Adelige, Bischöfe und Päpste unter den Abgebildeten, die von Christus nicht ins Reich Gottes eingelassen wurden. In für unsere Augen schrecklichen Bildern steckte sogar etwas an Sozialkritik, wenn man es genau betrachtet. Diese Bilder waren dann oft die einzige Hoffnung für Menschen, welche gegen Willkür überhaupt keine Rechtsmöglichkeiten hatten. Das Gericht Gottes war zwar bedauerlicher Weise für das konkret erlebte Leben auch nur eine Vertröstung, aber immerhin die einzige Hoffnung, wo man zumindest der Vorstellung nach Berufung einlegen konnte.

Glaubenskrise - Gottes Sterben:

Weg des persönlichen Glaubens - aus Fesseln befreit

Sandl 2006, in Privatbesitz

Glaubenskrise - Gottes Sterben:

Weg des persönlichen Glaubens als Reinigung

Unsere Gottesbilder sind oft in sehr dunklen Farben gezeichnet
Wie ein hartnäckiger Computervirus sitzen in vielen Getauften sehr dunkle Bilder von Gott.
Viele davon kommen aus der Vergangenheit und sind jetzt überholt.
Sie können keine Beziehung mehr zum realen Lebensgefühl schaffen.
Anstatt Beziehung zu Gott zu vermitteln; stehen sie oft dem Glauben im Weg.
Die Glaubenskrise ist zum Teil auch eine Krise der zerstörerischen Gottesbilder.
Es wäre wichtig, dass "dieser Gott" der nicht Gott ist, stirbt.
Wenn sich jemand aber nciht Zeit nimmt,
um sich mit dem Glauben auseinanderzusetzen, können keine neuen Bidler entstehen.
Glaubenskrisen sind na sich keine Bedrohung im spirituellen Leben,
sie sind als Aufruf gedacht, Gott nicht zu verlieren.
Wir kennen Jesu Gleichnis vom verlorenen Sohn und dem barmherzigen Vater:
Gott lässt sich finden und trägt die Schuld nicht nach.

Loslassen macht frei

Loslassen macht frei - der reife Glaube

Maria Ebene 2004, im Pfarramt Rainbach i.Mkr.

Loslassen macht frei

Loslassen macht frei - der reife Glaube


Das Wagnis des Glaubens
Loslassen von dem, was nicht trägt, macht frei.
Das Problem liegt nur darin, dass wir einen kurzen Moment nichts mehr in der Hand halten.
Nur diesen einen Moment des Zweifels müssen wir wagen.
Wir werden den Zweifel nie auslöschen können, wir können ihn nur anpacken und wagen.
Plötzlich wird er sich im Licht des Vertrauens auflösen,
wie ein düsterer Nebel am Morgen über dem Land liegt.
Christus lädt uns ein, den freien Menschen in uns zu suchen,
wirkliche Freiheit aber wird nur der finden, wer Vertrauen wagt!

Pforte zu einer neuen Welt

Beschreite ihn nur diesen Weg, Christus geht mit.
Er ist die Tür zum neuen Leben, wie er uns sagt.
Wage das Vertrauen und eine Pforte tut sich auf.
Schon zeigen sich die Stufen und jene Tür, die sich eines Tages öffnen wird.

Lebensbaum - Leben ist wachsen

Die Taufe ist der Anfang der verheißenen Fülle

Maria Ebene 2004, in Privatbesitz

Lebensbaum - Leben ist wachsen

Menschliches Leben geschieht im Wachsen.
Wir wachsen nicht allein in der Körpergröße, die bald einmal zum Stillstand kommt,
sondern vor allem im geistigen Sinn.
Daher ist der Baum ein uraltes Symbol für dieses Wachsen:
Ein Baum braucht Wurzeln, die in den Boden hinein wachsen.
Die Wurzeln geben ihm Halt und Nährstoffe.
Der Baum wächst in Jahresringen,
die am Stamm beim Durchschneiden sichtbar gemacht werden können.
Die Jahresringe sind nicht absolut regelmäßig:
Es gibt Jahre mit kräftigem Wachstum und Jahre eines schwächeren.
Der Baum trägt Blätter und bringt Früchte hervor.
All das kann zum Bild für menschliches Leben gesehen werden.

Spuren von Erfahrungen
Auch in den Jahresringen des Baumes zeichnen sich Spuren ab.
Eine Verletzung in der Rinde heilt zwar, bleibt aber nicht ohne Spuren.
So heilen auch seelische Wunden des Menschen,
doch zeichnen sie dennoch die Persönlichkeit.
Am deutlichsten ist dies im menschlichen Geist:
Das menschliche Gehirn ist nicht wie eine Festplatte,
auf der alles Mögliche gespeichert oder auch gelöscht werden kann.
Das menschliche Gehirn bildet sich aus vorhandenen Nervenzellen
und wird erst durch die Erfahrungen zu einem verknüpften Netzwerk.
Verknüpfungen werden nicht wieder gelöst,
sondern höchstens nicht mehr aktiv verwendet,
weil sie durch stärkere Neue ersetzt worden sind.
Daher sind menschliche Erfahrungen nicht einfach zu löschen,
vor allem Verletzungen finden eine starke Ausprägung.

Die Arbeit an sich selbst
Es gelingt nur durch gezielte Arbeit an sich selbst,
wirklich neue Erfahrungen zuzulassen.
Geschieht dies nicht, wird der Mensch immer mehr von Gewohnheiten gesteuert,
er reagiert nur nach vorhandenen Erfahrungen und Mustern.
Wir kennen dieses, wenn jemand nur mehr in Vorurteilen denkt
und so die gesamte Welt und alle Menschen eingeteilt hat.
Solche Persönlichkeiten sind schwer von ihrer Meinung abzubringen,
auch wenn sie offensichtlich falsch ist.
Jeder kennt es bei sich selber, wie schwer es fällt,
negative Einstellungen loszulassen und positiv zu denken.

Die Fähigkeit zur Vergebung
Wir kennen sehr leidvoll die Unfähigkeit, etwas zu vergessen oder zu verzeihen.
Wir bringen zugefügte Schmerzen sehr schwer aus unserem Gedächtnis.
Dies ist ein Urinstinkt, der uns vor Gefahren schützen will,
damit wir uns davor hüten, nicht noch einmal verletzt zu werden.
Die Tatsache schwer vergeben zu können, ist also angeboren.
Wie jede Fähigkeit aber, kann sie erlernt werden.
Der Weg zum Durchbruch des Lebens
Wollen wir das Leben in uns aber wirklich zum Durchbruch bringen lassen,
dann gilt es, immer mehr unsere menschlichen Möglichkeiten zu entfalten.
Der Mensch hat die Chance, über das hinauszuwachsen,
was ihm als Instinkt oder Anlage mitgegeben ist.
Wir müssen nicht jedes Ziel sofort erreichen,
wir müssen auch nicht alles aus eigener Kraft und Anstrengung erringen.
Wir sind dazu geschaffen, einander zu helfen
und so gegenseitig das Wachstum zu fördern.

Beziehungen zum Wachsen
So wie das menschliche Leben im Bauch der Mutter heranwächst,
so braucht menschliches Wachstum bis zum Schluss den Mitmenschen.
Nicht ohne tieferen Sinn drängt uns die Kraft des Eros danach,
einen Menschen als ansprechbares Du an der Seite zu suchen
und mit und an ihm gemeinsam zu reifen.
Sogar die Konflikte, die oft sosehr das Leben hindern,
sie sind eigentlich zum Reifen gedacht.
Lebensgemeinschaften, die von Dauer sind,
war niemals ohne Konflikte.
Vielmehr sind sie an diesen gewachsen und
zu der Gemeinschaft geworden, die sie nach Jahren sind.

Kein Baum ohne Krummes
Suche einen Baum, an dem nichts Krummes zu sehen ist, du wirst ihn nicht finden.
Gerade das Krumme macht die Bäume schön und einmalig.
Warum wollen wir es beim Menschen plötzlich anders haben?
Es wird keinen geben, bei dem alles glatt und gerade verläuft.
Das Wachsen des Lebens kennt keine geraden Zeilen.
Es ist nur unser Drang, alles zu vereinfachen und der häufige Wunsch,
dass alles bleiben soll, wie es ist, weil der Wandel verunsichert.
Die Schönheit und Pracht des Baumes
liegt in der Harmonie innerhalb des gewachsenen Krummen.
Wir könnten von den Bäumen viel lernen, wir Menschen.
Ärgere Dich nicht, sondern staune!
Es gilt sicher nicht für alles im Leben, aber doch recht häufig:

Ärgere Dich nicht, sondern staune!
Wer die Verschiedenheit des Denkens
und der Einstellung von Menschen akzeptieren lernt,
wer aufhört, seine Umgebung
und Menschen an die eigenen Vorstellungen anzupassen,
wird nach und nach ein Lernender vom Baum.
Der Baum sucht sich seinen Platz zum Wachsen nicht selber aus,
wächst nach seinen Kräften an dem Platz, wo er gepflanzt wurde.

 


Impressum:

Pfarrer Dipl.Soz.Päd. Mag. Franz Trinkfaß, röm.kath. Pfarrer in Gmunden Ort, A-4810 Gmunden,
Miller von Aichholz-Str. 25, Tel.: 07612/64271; E-Mail: franz.trinkfass@dioezese-linz.at